Militärdienst mit Sinn - Jan-Henoch Sasek - Elaion-Verlag

Sinn des Vorbildes – Start meiner Rekrutenschulzeit im Oktober 2015 9 meiner Kameraden und Vorgesetzten. Im Nachhinein stellte sich heraus, dass Rekruten ohne Waffe gar nicht zu einer Karriere ge- zwungen werden dürfen! J (Ich hatte nämlich schon viele Monate vor der Rekrutenschule das Gesuch für waffenlosen Militärdienst eingereicht und die Auseinandersetzungen mit einem Komitee dafür bestanden). Als erneut für einen Dienst Freiwillige gesucht wurden und ich mich als Erster meldete, sagte mein Zugführer mindestens dreimal: „Nein, jetzt müssen mal andere ran! Nicht immer Rekrut Sasek! Sasek, setzen Sie sich wieder!“ So half ich aber auch freiwillig mit, grosse Toiletten- und Waschräume zu rei- nigen, die jeweils kontrolliert wurden. Da traf ich auf einen Miss- stand. Jeweils drei dazu ausgewählte Rekruten mussten täglich, in kürzester Zeit, riesige Waschräume reinigen, was unmöglich schien. Die Zeit war zu knapp und dadurch fiel die anschliessende Kontrolle vermehrt „ungenügend“ aus, worauf Tadel und Ermah- nung wieder einmal mehr an alle erging. Nebenbei bemerkt, hät- ten einige mithelfen können, die einfach nur rumstanden. Als wir kurze Zeit später beim Besammlungsplatz standen, vernahm ich in mir eine leise Stimme (eine Wirkung des Geistes), die mich motivierte, etwas dagegen zu unternehmen. Ich lief durch die Rei- hen nach vorne zu meinem Zugführer und fragte ihn, ob ich vor meinem Zug (Kompanieeinheit) etwas sagen dürfte. So stand ich bereits in den ersten Tagen vor alle Kameraden hin und attestierte diesen Missstand und hielt eine Schulung, wie man organisch, gesamtbewusst zusammenarbeitet, dass z.B., wenn jeder mitdenkt und nur etwas Kleines anpackt, wir viel schlagkräftiger und effi- zienter sind. Ich zählte ihnen einige Beispiele auf, wo man überall mithelfen könnte … Alle hörten mir aufmerksam zu, und das in den ersten Tagen! Danach traf etwas Unerwartetes ein. Das ganze 30er-Team liess sich voll dafür begeistern! Als ich fragte, ob das für sie in Ordnung sei, riefen mir alle (vor der ganzen Kompanie, ca. 100 Rekruten) in laut vereinter Stimme „VERSTANDEN!“ zu,

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